Gute Vorsätze –
Warum sie uns das Leben manchmal nur schwerer machen
Der Januar ist schon wieder zur Hälfte rum und
das erlaubt ein erstes Zwischenresümee.
Denken wir doch noch mal kurz ein paar Tage
zurück, an jene Nacht in der wir mit einem Glas Sekt auf das Ende des letzten
und den Beginn des neuen Jahres angestoßen haben. Zur Silvestertradition gehört
auch die beliebte Frage nach den neu gefassten guten Vorsätzen: „Und, was hast
Du dir dieses Jahr vorgenommen?“ Beliebteste, und wohl auch die Klassiker unter
den Antworten, sind: „mit dem Rauchen aufhören“, „mehr Sport treiben“ oder „sich
gesünder ernähren“. Im Übrigen wurden diese Vorsätze oftmals auch schon im
letzten und vorletzten Jahr gefasst. Um kurz darauf verworfen zu werden.
Aber kehren wir zum Hier und Jetzt zurück. In der
ersten Januarwoche bin ich beim Joggen noch bemerkenswert vielen motivierten
Menschen begegnet. Inzwischen wird die Zahl dann doch wieder merklich weniger.
Es scheint als würden nach nicht mal einem Monat die ersten guten Vorsätze
bereits wieder aufgegeben. Und wenn wir einen kurzen Blick in die Zukunft
werfen, dann merken wir, dass am Ende dieses Jahres die meisten guten Vorsätze
wohl ganz schnell aufgegeben worden sind, oder warum landen sie sonst Jahr für
Jahr wieder auf unserer Liste der guten Vorsätze?!
Der Gedanke, sich etwas vorzunehmen, ist
ausgesprochen positiv. Es fragt sich nur, warum wir uns ausgerechnet am
31.Dezember vornehmen unser Leben umzukrempeln oder zu verbessern, wo sich doch
prinzipiell jeder andere Tag genauso gut dafür eignet. Warum beschließen wir
nicht am 16.April uns im Fitnessstudio anzumelden oder am 25.September?
Letztlich ist der Tag aber wohl nicht der Grund für das Scheitern an der
Umsetzung. Was aber dann?
Um gar nicht erst wieder zu scheitern, habe ich in diesem Jahr daher auf die klassische
lange Liste guter Vorsätze verzichtet. Zumindest auf eine Liste die
„Theaterbesuche“, „Fitnessstudiobesuch“, und das „Lernen von Klaviersonaten“
beinhaltet. Den Entschluss zu jedem dieser Vorsätze kann ich schließlich jeden
Tag fällen. Die Motivation scheint mir aber viel größer zu sein, wenn ich mir
heute das eine vornehme und umzusetzen beginne und übermorgen das andere, statt
15 Vorsätze am gleichen Tag – sprich dem 1.Januar - zu beginnen.
Ganz egal ob Uni- oder Arbeitsalltag, das Leben
ist auch so meist schon stressig genug. Und das Umsetzen der guten Vorsätze bedeutet dann nur noch
mehr Stress. Eigentlich wollen wir uns
mit unseren guten Vorsätzen doch etwas Gutes tun, aber: wie soll man das Joggen genießen, wenn man gleichzeitig
noch an zu schreibende Hausarbeiten und Projektabgabetermine denken muss, sowie
an die Stunden, die notwenig sind um dem eigenen Hobby nachzugehen, sowie die
anstehende Verabredung zum Essen mit Freunden und den Theaterbesuch am
Wochenende?
Daher habe ich mir dieses Jahr einfach
vorgenommen, mir weniger vorzunehmen. Damit meinen guten Vorsätzen – wann auch
immer gefasst - vor lauter Stress nicht
schon nach wenigen Tagen oder Wochen die Luft ausgeht. Ein Ziel nach dem anderen,
dann habe ich am Ende vom Jahr sicherlich mehr für mich erreicht. Außerdem habe
ich mir damit wirklich etwas Gutes getan, indem ich mir bewusst Zeit für mich
nehme und meine Ziele verwirkliche; im Einklang mit meinem Alltag.
Nun liebe Krauselocken, zum Schluss noch ein
kleiner Verweis auf die Vorsätze, die uns das Leben dann tatsächlich
vereinfachen. Wir sollten uns wirklich an den Vorsatz halten, dieses Jahr des
Öfteren Naturkrause zu tragen, denn es gibt wohl kaum eine stressfreiere Frisur
;) Und dazu kommt, sie steht uns einfach gut!
In diesem Sinne,
Joan
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