2011 hatten wir ihn mit seinem Projekt "Afrodeutsch" im Interview, jetzt hat Edgar Wallis mit "Master Splinter" seine erste, offizielle Single veröffentlicht.
Du hast mit "Master
Splinter" ein neues Musikvideo veröffentlicht. Für all diejenigen, die
eher auf den Sound als auf Texte hören: Worum geht's in deinem Track
"Master Splinter"?
Master Splinter ist meine erste offizielle Single, die in den nächsten
Wochen online überall erhältlich sein wird. Auf Musicload, Napster, Jamba und Dooload
ist der Track bereits veröffentlicht. Amazon, Itunes und Spotify werden noch
nachziehen. Master Splinter ist der typische "Bouncer", vergleichbar
mit Hiphop von Dead Prez, aber auf der Basis von Dubstep und Drum'N'Bass. Ich
nenne es "The unofficial Underground Anthem" weil er davon handelt,
wie ich mich im musikalischen Untergrund bewege. Wie "Master Splinter" von den Turtles ist diese Eigenschaft meine
Stärke (im übertragenden Sinn). Aus dem Untergrund agieren, Bühnen erobern,
sich von anderen abgrenzen, durch meinen Musik-Geschmack begeistern. Master
Splinter ist ein sehr abstrakter bildlicher, durch Rhymes und Metaphern getriebener
Track. "I'm up on the stage like I was daylight in the winter, bringin' a
change of taste like eatin' sushi, Aaaahh the ginger"...eine Passage die
sehr bildlich für meine Mission des anderen guten, frischen Geschmacks steht.
Wer viel Fantasie besitzt und Spaß an Reimen hat, wird von Master Splinter
mitgerissen.
Wie läuft es mit deinem Projekt
"Afrodeutsch", das wir bereits auf KrauseLocke vorgestellt haben?
Afrodeutsch ist wie gesagt ein Projekt. Vielseitigkeit in meiner Musik war
mir schon immer wichtig und deshalb habe ich die Tracks die auf meiner
Festplatte schlummern noch nicht mit ins Studio genommen. "Concious rap
needs a concious environment" und zurzeit sind die Kids die ich immer mit
meinen Erfahrungen in der Identitätssuche erreichen wollte in der
"Yolo" phase. Da hat concious-rap kaum Platz. Viele können sich mehr
mit dem "afroamerikanischen" Werteverständnis identifizieren als aus
eigener Kraft eine Kultur zu erschaffen. Das war von Anfang an der Gedanke von
Afrodeutsch. Du kannst keine Senfkörner auf Asphalt sähen. Klingt sehr nach
Bibel, mir gefällt aber auch dieses Bild. Shirts gibt es nach wie vor auf
Anfrage zu kaufen. Zurzeit liegt mein Fokus auf der Band, "popular hip
funk" und Musik die mir Spaß macht. Deswegen sind meine Tracks auf
Soundcloud auch so unterschiedlich.
Du bist ja mittlerweile auch in der Band
"Catalina Club". Wie ist da der neuste Stand und wann und wo können
dich die Krauselocken auf der Bühne sehen?
Ja das stimmt. Seit Mai 2012, gehöre ich fest als Rapper und Sänger zur
Band. Im Rahmen des Sommerblutfestivals 2012 spielten wir unseren ersten Gig in
der Wohngemeinschaft in Köln, und seitdem, obwohl es noch nicht mal ein Jahr
her ist, sind wir gut rum gekommen. Unter anderem haben wir in Wipperfürth,
Xanten, Dortmund und im Hott Jazz Club Münster gespielt. Diesen Mittwoch sind
wir wieder bei Mojo Gizel (Reineke Fuchs) zu Gast. Des Weiteren nehmen wir an 2
Bandcontests Teil. Beim Underground Bandconstest spielen wir am 20.04. gegen
sieben andere Bands um den Titel. http://www.unbaco.net/?events=pop-finale
Wie ihr seht, gibt es viele Möglichkeiten. Einfach www.catalinaclub.de
besuchen.
Welche Frage würdest du dir als
Interviewer selber stellen und was wäre deine Antwort darauf?
Gott das ist nicht leicht. Ich rede gerne über das kreative Schaffen, das
Texten als Rapper. : "Wie oft schreibst du einen Song?" Früher war das Texten und Rappen ein Hobby für mich. Ich habe das immer nur
mit anderen zusammen in Sessions und Cyphers gelebt. Heute ist texten und
rappen wie eine Statusmeldung bei Facebook schreiben. Ich bin immer am
schreiben. Wenn ich in der Bahn zur Arbeit oder Uni fahre, fallen mir immer Sachen
ein für die 5-6 Tracks die ich simultan schreibe. Ich kann die Welt um mich
herum ausblenden und mich auf einen Beat konzentrieren, für einige Minuten in
eine eigene Welt eintauchen. Fortschritte nehme ich in kurzen Aufnahmen auf
meinem Smartphone auf um mich an die Betonungen zu erinnern, wenn ich wieder in
den Alltag eintauche. Inzwischen ist das ein Teil von mir. Ich bin da
angekommen, wo ich immer sein wollte. Edgar Wallis : Künstler! Ob man mich für
gut oder schlecht hält ist rein subjektiv...Geschmackssache! Ein Image habe ich
nicht, kann ich zumindest nicht definieren. Ich definiere mich nur über meine
Tracks und die Themen. Ich hoffe ich erreiche die Menschen die offen für mich
sind.
Danke für das Interview Krauselocken!